Baby Led Weaning - die Zweite!

28/10/2014

Ich denke der Begriff "Baby Led Weaning" wird den meisten Mamas unter Euch ein Begriff sein. Als wir uns damals bei Oscar mit dem Thema Beikost beschäftigten, stiessen wir auf Baby Led Weaning und das klang so, als ob es ganz gut zu uns passen könnte. Mittlerweile empfehle ich es eigentlich jedem, der mich zu diesem Thema anspricht oder befragt.


Samson ist mittlerweile schon über 5 Monate und so langsam wird das Thema wieder interessant bei uns. Natürlich war diesmal gar keine Frage, was wir machen. Es stand direkt fest, Baby Led Weaning!

Zum Einen ist es sehr stressfrei und zum anderen wird eben alles vom Kind bestimmt. Wann, wieviel und was gegessen wird. Wer schon nach Bedarf stillt und sich dort vom Kind leiten lässt, wird wahrscheinlich automatisch beim Baby Led Weaning landen.
Da nebenbei natürlich weiter gestillt wird, muss man sich auch keine Sorgen machen, wieviel wirklich im Mund landet und man kann das Kind wirklich einfach experimentieren und Spaß haben lassen. Ganz wichtig ist jedoch das Mantra "embrace the mess" (begrüßt die Schweinerei)! Denn wenn ein Kind alleine isst, landet auch gerne viel daneben.


Oscar war mit 6 Monaten wirklich bereit. Er zeigte alle Anzeichen, die man zur Beikostreife (beim Baby Led Weaning) benötigt:

- er konnte alleine sitzen
- er griff effektiv nach Dingen
- er konnte Gegenstände schnell und treffsicher zu seinem Mund führen
- er machte "Kau-Bewegungen" mit dem Mund

Also legten wir ihm, als er 6 Monate war, gedünsteten Brokkoli, Karotten etc hin und liessen ihn probieren. Mit der Zeit probierte dann immer mehr und mehr und wurde schnell zum Profi. Erstaunlich fand ich auch, wie schnell er zu Gabel und Löffel griff.

Das Buch "The Baby Led Weaning Cookbook" habe ich hier schon einmal vorgestellt und empfehle es jedem, der sich mit dem Thema beschäftigen möchte. Im ersten Kapitel wird das BLW genau erklärt und auch, warum Brei geben eigentlich unnötig ist und das zweite Kapitel ist gefüllt mit leckeren Baby Led Weaning freundlichen Rezepten für die ganze Familie!


Ich habe das Gefühl, dass es bei Samson etwas später losgehen wird. Theoretisch würden wir ja schon mitte des nächsten Monats anfangen aber zum einen möchte ich vorher noch einmal zum Allergietest bei der Homöopathin mit ihm und zum anderen, hat er momentan keine grossen Ambitionen sich hinzusetzen. Er rollt sich lieber den ganzen Tag über den Boden. Das ist natürlich voll okay und wir warten einfach ab, bis er so weit ist. Ein bisschen freue ich mich schon aber wieder auf die erste Zeit  des Baby Led Weanings. Es ist wirklich unglaublich spannend seine Kinder beim Erforschen zu beobachten.


Oscar ist für mich das perfekte Beispiel, dass sowohl das Stillen nach Bedarf als auch Baby Led Weaning (besonders dann in Kombination) einfach funktionieren. Er kennt seinen eigenen Körper und hört auch auf diesen. Er weiß wann er Hunger hat und wann er satt ist - und genau das finde ich sehr wichtig. Deswegen gibt es bei uns auch keine Sätze wie "nein, du kannst jetzt nichts essen in 15 Minuten gibt es Essen" oder "Isst du noch 3 Happen, dann darfst du aufstehen".

5 comments:

  1. Ich habe mal eine ganz blöde Frage (blöd, weil ich ja selbst drei Kinder habe...): Wie setzt sich denn ein so kleines Kind selbst hin??? Meine haben das erst mit 11 bzw. 12 Monaten gemacht, und zwar aus dem Stand heraus (auf den Popo plumpsen und sitzen bleiben). Ich kann mir vorstellen, dass Babys das auch dem Krabbeln heraus machen, habe es aber "live" noch nie gesehen. Unser Oskarchen ist nun 7 Monate alt, dreht sich, kullert herum, robbt, stützt sich auf die Arme und den Popo hoch und wippt (das Krabbeln wird wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen) - aber HINSETZEN??? Auch deshalb fand ich BLW beim Mittleren, einem absoluten Breiverweigerer, so schwierig - überall steht, dass das Kind sitzen können muss. Mit einem Kissen in den Hochstuhl "setzen", es auf den Schoß nehmen - das war ja kein Problem. Aber ersteres wollte ich einfach nicht (ist ja dann doch passiv) und letzteres war besonders für mich eine enorme Sauerei und echt unentspannt. Ich bin echt froh, dass unser Dritter Brei sehr liebt und er nebenher auch ein bisschen Fingerfood isst. BLW fand ich vor dem Hintergrund des Sitzen(nicht)könnens echt schwierig...

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    1. Puh, da musste ich erstmal nachdenken, wie es damals bei Oscar war. Wenn er bei uns im Arm war, zog er sich immer nach oben und wollte sich hinsetzen. Mit 6 Monaten schaffte er es dann schon sich halbliegend hochziehen. Und man konnte ihn ohne Bedenken hinsetzen ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass er umfällt.
      Bei Samson fing das mit dem hochziehen auch an aber als er das Rollen für sich entdeckte, war da erstmal wieder Pause.

      Interessant, wie unterschiedlich es doch sein kann. Denn bei uns war BLW total entspannt und stressfrei. Vor allem fand ich gut, dass wir eben gemeinsam essen konnten und nicht erst einer das Kind füttern musste.

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  2. Das klingt ganz wunderbar einfach und harmonisch! Ich bin genauso der festen Überzeugung, dass auch ein Baby schon weiß ob, wann und wieviel Hunger es hat. Daher machen wir uns mit unserer Maus keinen Stress. Sie wird bald 7 Monate und lutscht bisher immer mal an Birne, Maisbrot oder anderen Sachen. Schlimm finde ich aber wirklich, welch blöde Kommentare man sich teilweise vom Umfeld anhören muss... Selbst unser Kinderarzt vertritt die Meinung, dass Stillen nach dem 6. Monat unbedingt mit Brei ergänzt werden muss. Aber das ist sicherlich ein Thema, was insbesondere in Deutschland irgendwie noch nicht so "richtig verstanden" wird.

    Ich bin auf jeden Fall gespannt - gespannt, wann und was als nächstes entdeckt und probiert werden mag.
    Vielen Dank für deine wirklich schönen Posts!

    Liebe Grüße, Sabine.

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    1. Schön, dass du da so auf dein Kind vertraust. Ich denke auch, dass viele Ärzte und Co. bei dem Thema zT einfach inkorrekte oder veraltete Informationen herausgeben.

      Ich wünsche euch weiterhin viel spass beim entdecken :)

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  3. Genauso haben wir es mit Emil auch gemacht, nur mit dem Unerschied, dass er schon 8 Monate alt war, weil er einfach noch nicht stabil allein sitzen konnte. Es war wunderschön, wir aßen alle zusammen - das war unser Hauptbewegungsgrund und die Selbstbestimmung des Kindes natürlich. Ich würde es immer wieder so machen.
    Ich bin gespannt ob Samson genau wie Oscar auf das Essensangebot reagieren wird, wenn es an der Zeit ist.

    Liebst, Mathilda

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